Adelmannssitz (fränkisch: Gsähs) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Petersaurach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Adelmannssitz liegt in der Gemarkung Vestenberg.

Geografie

Das Dorf liegt in einem kleinen Tal, in dem der Rippbach als linker Zufluss in den Haselbach mündet. Im Norden liegt die Flur Mühlleiten, 0,7 km südöstlich erhebt sich der Boxberg (429 m ü. NHN). Die Kreisstraße AN 10 führt zur B 14 bei Wicklesgreuth (1,7 km südlich) bzw. an Wustendorf vorbei zur Staatsstraße 2246 bei Neubruck (1,5 km nordwestlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Vestenberg (0,7 km südwestlich) und nach Großhaslach (2,5 km östlich).

Geschichte

Der Ort wurde 1443 als „Adelmannsgeseß“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet Zu dem Wohnsitz des Edelmanns. Die Herren von Vestenberg waren bereits im 15. Jahrhundert Grundherren im Ort.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Adelmannssitz zehn Anwesen (1 Mühle, 5 Gütlein, 3 Leerhäuser, 1 Halbleerhaus). Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Vogtamt Vestenberg. Neben den Anwesen gab es kommunale Gebäude (Haus, Brechhaus). Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Adelmannssitz dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Vestenberg und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Vestenberg zugeordnet. Diese wurde am 1. Mai 1978 im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Petersaurach eingegliedert.

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 17 (Mühl- und Wohngebäude): zweigeschossiger Massivbau mit Mansarddach, Rechteckportal mit Mühlrad-Wappen bezeichnet „1790“ und „1871“

Einwohnerentwicklung

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Maria (Großhaslach) gepfarrt, seit 1578 ist die Pfarrei St. Laurentius (Vestenberg) zuständig. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren ursprünglich nach Unsere Liebe Frau (Heilsbronn) gepfarrt, seit 1992 ist die Pfarrei St. Franziskus (Neuendettelsau) zuständig.

Wanderwege

Durch Adelmannssitz verläuft der Fernwanderweg Rangau-Querweg.

Literatur

  • Johann Kaspar Bundschuh: Adelmannssiz. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 12 (Digitalisat). 
  • Hermann Dallhammer: Petersaurach: Dokumentation einer Großgemeinde. Petersaurach 1996, DNB 1107020085, OCLC 163847798, S. 176. 
  • Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 35–36. 
  • Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 81. 
  • Georg Paul Hönn: Adelmannsgeses. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 311 (Digitalisat). 
  • Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8. 
  • Karl Heinrich von Lang, Heinrich Christoph Büttner, Julius W. Schulz: Landgericht Ansbach (= Historische und statistische Beschreibung des Rezatkreises. Heft 1). Johann Lorenz Schmidmer, Nürnberg 1809, OCLC 258218676, S. 8 (Digitalisat). 

Weblinks

  • Infrastruktur > Ortsteile - Adelmannssitz. In: petersaurach.de. Abgerufen am 15. Mai 2023. 
  • Adelmannssitz in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. November 2021.
  • Adelmannssitz in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
  • Adelmannssitz im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 19. Februar 2025.

Fußnoten


Vor 100 Jahren verlor der Adel seine Privilegien Panorama Badische

Digitale Datenbank über den höheren Adel

Gemeinde Adelmannsfelden Sehenswürdigkeiten

Epitaph des Deutschordensmeisters Johann Adelmann von Adelmannsfelden

Adelmann von Adelmannsfelden Wikiwand